Klasseninteresse, Ideologie und Propaganda

 

Klasseninteresse ist das zusammenfinden von den Interessen vieler Einzelpersonen mit bestimmten Voraussetzungen, welche ihnen diese Interessen verschaffen. 

 

Es wird im Einzelfall niemals nur diese Interessen innerhalb einer Person geben und es gibt Menschen, die trotz dieser Voraussetzungen nicht diese Interessen verfolgen.

 

Dennoch überwiegt das Interesse in der Gesamtheit derer, die diese Voraussetzungen, die Voraussetzungen ihrer Klasse, erfüllen.

 

Woraus zeichnet sich ein Kapitalist aus?

Dadurch, dass er Kapital besitzt. Dieser Besitz trägt mit sich bestimmte Interessen, eine gewisse Ideologie, welche in der gesamten Klasse dominiert.

 

Beispielsweise teilt die Kapitalklasse die Ansicht, dass Eigentum ein Recht des Menschen ist. Das Eigentum geschützt werden sollte, usw.

 

Ich bitte, für diese Beobachtung einmal vorwegzulassen, wie man selbst über Eigentum, aber auch über andere Ansichten denkt. Für diese Beobachtung ist es nur notwendig, den Zusammenhang, zwischen dem, was eine Klasse ausmacht, und der Ideologie, welche sie vertritt, zu erkennen.

 

Wenn wir bei Kapitalisten von Eigentum sprechen, dann sprechen wir nicht etwa von einer Zahnbürste – wir sprechen von Kapital. 

Das Kapitalseigentum setzt eine bestimmte Ideologie vorraus, welche durch das Interesse ihrer Vertreter gefördert wird. 

 

Diese Ideologie (-Weltanschauung) der Eigentümer bleibt jedoch nicht nur bei jenen, die Teil dieser Klasse sind. 

Durch den Prozess der Propaganda werden Wertvorstellungen und Weltanschauungen der Kapitalklasse auf die gesamte Gesellschaft projiziert.

Dies sollte man sich aber nicht als hinterkistiges Planen vorstellen. (Natürlich gibt es auch Verschwörungen, aber nicht nur)

 

Kapitalisten vertreten nunmal ihre Ideologie. Und nun ist es in der Natur der Sache, dass jene die Medienunternehmen besitzen Kapitalisten sind. Diese Medienunternehmen tendieren also dazu, die Ideologie (Weltanschauung, Perspektive auf die Geschehen) zu vertreten.

 

Nun gibt es auch öffendlicher rechtliche Medien, welche versuchen den Status Quo zu vertreten. Nun ist es aber so, dass der Status quo nicht ausgewogen ist, da die „Mitte“ zwischen den Privaten Medien, sollten diese auch unterschiedliche Ansichten haben, dennoch die Ideologie des Kapitals ist.

 

Wie Noam Chomsky am Amerikanischen Beispiel gut analysiert, ist es nicht möglich, die Interessen der Arbeiterklasse großflächig zu verändern – ein Projekt, an dem bereits die DDR gescheitert ist. Es ist jedoch möglich, die Interessen, und den Weg zum erfüllen dieser Interessen zu verwirren und andere Interessen in den Vordergrund zu stellen.

 

Propaganda hat eine lange Geschichte, denn herrschende Klassen hatten es immer nötig ihre Herrschaft zu rechtfertigen. Und dies mit äußerst starkem Erfolg.

 

Wie gesagt, geschieht Propaganda nicht immer bewusst, sondern fußt in der Tendenz des Menschen, das eigene als gerechtfertigt zu betrachten. Mit Wahrheit ist die Ideologie keiner Klasse gleichzusetzen. 

 

Ideologie kann sich jedoch durchaus Hartnäckig halten, und die geschichtliche Ideologie beeinflusst in einem Grad auch die heutige. „Höflichkeit“ ist immer noch ein Wort des Adels.

 

Es hat sich in der Geschichte auch gezeigt, dass Moral, als Teil der Ideologie, sich für die fortschreitende Ökonomie ändern musste. 

So beispielsweise die Freisprechung der ökonomischen Schuld.

Schuld wurde von einer wirtschaftlichen, zu einer rein moralischen Kategorie, nachdem das moderne Bankwesen entstand und die Grundsteine des Kapitalismus (und seiner Ideologie) legte.

 

 

 

 

 

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